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Während die FDA gestern angepasste Impfstoffe von BioNTech/Pfizer sowie Moderna schon gegen die aktuellen Virusvarianten von Sars-CoV-2, nämlich BA.4 und BA.5, per Notfallzulassung durchgewunken hat, gibt die europäische EMA nun einem angepassten Impfstoff von BioNTtech/Pfizer grünes Licht, der gegen eine Kombination aus Wildtyp (Wuhan) und Variante BA.1 wirken soll. Beide spielen im derzeitigen Infektionsgeschehen in Europa aber keine große Rolle mehr. Auch der Moderna-BA.1-Impfstoff wird zugelassen.

Die Notfallzulassung basiert auf klinischen und präklinischen Daten sowie Daten zur Herstellung von an Omikron angepassten bivalenten Impfstoffen. Der bivalente Omikron BA.4/BA.5-Impfstoff enthält 15 µg mRNA, die für das Spike-Protein des Wildtyps von SARS-CoV-2 kodiert sowie 15 µg mRNA, die für das Spike-Protein der Omikron-Subvarianten BA.4/BA.5 kodiert. Der bivalente Omikron BA.4/BA.5-Impfstoff von Pfizer und BioNTech steht zur sofortigen Auslieferung bereit.

So wie der Tübinger Impfstoffentwickler Curevac N.V. hat nun auch die US-amerikanische Moderna Klage gegen das Duo Biontech/Pfizer erhoben. Moderna behauptet, dass für den Impfstoff gegen COVID-19 von Pfizer und Biontech Teile der Impfstofftechnologie kopiert wurden, die das Unternehmen zwischen 2010 und 2016 patentieren ließ, als es einen mRNA-Impfstoff gegen MERS entwickelte.

In die randomisierte, placebokontrollierte Phase III-Studie VALOR sollen rund 6.000 Teilnehmer ab einem Alter von fünf Jahren aufgenommen werden. Die Studie wird an bis zu 50 Standorten in Gebieten durchgeführt, in denen die Lyme-Borreliose stark endemisch ist, darunter Finnland, Deutschland, die Niederlande, Polen, Schweden und die Vereinigten Staaten.

Das gesamte erste Halbjahr lief für die Mainzer Biontech (noch) gut. Erlöse und Gewinn wurden nochmals kräftig gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wuchs der Umsatz um 30% auf 9,57 Mrd. Euro. Der Nettogewinn legte um 37% auf 5,37 Mrd. Euro zu. Doch bei der Betrachtung des zweiten Quartals alleine ist der Gewinn stark rückläufig: um -40%, verglichen mit 2021, auf 1,67 Mrd. Euro. Dafür soll im Oktober der angepasste Impfstoff ausgeliefert werden.

Die Nachrichtenlage kann extremer kaum sein, wenn man die genannten Firmen am heutigen Tage betrachtet: von glücklich am nächsten Etappenziel, bis ziemlich gebeutelt, von ernüchtert im Scheitern bis zum glorreichen Exit. Wir sortieren es.

Die Geschäftszahlen der Mainzer Impfstoff-Entwickler um Özlem Türeci und Ugur Sahin boten den erwarteten Knalleffekt: rund 10 Mrd. Euro Gewinn bei über 19 Mrd. Euro Umsatz katapultieren das Unternehmen in zwölf Monaten auf das 680-Fache, was noch 2020 zu bilanzieren war. Nun sollen Aktien zurückgekauft und Milliarden in die Forschung gesteckt werden.

Die Medikamentenkombination Paxlovid von Pfizer hat die EMA-Zulassungsempfehlung erhalten, die Zustimmung der EU-Kommission folgt auf dem Fuße. Ausgesprochen wude eine "bedingte" Zulassung für die Behandlung von Erwachsenen, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigten und bei denen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf besteht.

Die hohen Lizenzerlöse der Mainzer Impfstoffentwickler BioNTech von ihrem amerikanischen Partner Pfizer werden laut Berechnungen verschiedener Wirtschaftsinstitute wohl zu rund einem Fünftel zum Anstieg des BIP auf ca. 2,7 Prozent beigetragen haben. Erstmalig habe ein Einzelunternehmen einen solch großen Beitrag geleistet.